Spiritualität –  Schamanismus – Körperbewusstsein – Zeremonien
„Gehe aufrecht und kraftvoll, wie es Deine Bestimmung ist.
Jetzt und allezeit“ (Angaangaq Angakkorsuaq)

Ein Zitat meines schamanischen Lehrers, das mich von Anfang an begeistert
hat – und Bestandteil meines Handelns – Zeremoniellen Handelns,
im Alltag geworden ist. Mein Ziel ist dabei die Entwicklung einer alltags-tauglichen Spiritualität,
eben „der Alltagsschamane“/“die Alltagsschamanin“ zu werden,
wie er/sie von Angaangaq in seinen Seminaren und Veröffentlichungen anschaulich
beschrieben wird.

In meinem nachfolgenden Text stelle ich einen Bezug von verschiedenen Begriffen
zueinander her. Quellenangaben sind unten aufgeführt, entnommene Textpassagen
wurden zur kürzeren Darstellung redaktionell überarbeitet und sind nicht explizit als
Zitate gekennzeichnet.

Ich wurde gebeten, diesen Text auch in der Presse zu veröffentlichen.
Dem bin ich gerne nachgekommen.

 

Spiritualität –  Schamanismus – Körperbewusstsein – Zeremonien

Spiritualität ist ein weit gefasster Begriff, es finden sich dabei unterschiedliche Bereiche – nennen wir sie Religion, Schamanismus, Naturverbundenheit, es ist immer etwas Intimes, Persönliches.

Das Wort Spiritualität selbst ist abgeleitet vom lateinischen spiritus (Luft, Hauch, Atem, Atmen, Seele, Geist, Begeisterung, Sinn), es ist ein bereits vorhandener Grundbestandteil der menschlichen Existenz. Im Alltag praktizierten wir spirituelle Rituale, Zeremonien, die wir auch körperlich und bewusst durchführen, z.B. durch Yoga- oder Qi Gong-Übungen, Gebetshaltungen in der Religion. Fühlen wir uns mit dieser Praxis wohl, sprechen wir davon, dass es „heilsam“ ist. Vermutlich ist der Schamanismus die älteste menschliche Heilmethode, die auf der Körper-, Verstandes- und Geistesebene wirkt und Bewusstsein als Mittel nutzt, von der WHO wurde bereits 1979 Schamanismus als ursprüngliche traditionelle medizinische und therapeutische Behandlungsmethode offiziell anerkannt.
Schamanismus schlägt eine Brücke zwischen der physischen und der geistigen Welt. Schamanismus ist die Urform des Heilens, in späteren Weltreligionen finden wir einen Teil, den Schamanismus ausmacht, unter anderem in der Mystik. Die Aufgabe des heutigen Schamanen ist es laut Angaangaq, Zeremonien zurückzubringen. Die Welt ist voller Routine, sodass bei vielen Menschen zum Beispiel durch Zeit- und Leistungsdruck, durch rationales Denken im Alltag und Beruf, durch Informationsflut und Reizüberflutung der Geist verloren geht, der uns mit uns selbst und allem um uns verbindet. „Eine Zeremonie durchzuführen“ bedeutet, etwas mit tiefer Hingabe, Verbundenheit und Sinnhaftigkeit zu praktizieren, Gefühle zuzulassen wie Liebe, Dankbarkeit und Mitgefühl. Schamanische Praktiken beinhalten unter anderem das Arbeiten mit Klang (Trommel, Klangschalen), Gesang, Tanz, Trance, Rauch, Kraftgegenständen, Kräutern, Verbindung zu den Ahnen, die Schwitzhüttenzeremonie, energetische Arbeit. Dazu gehört auch das Leben in Jahreszeiten – anzuerkennen, dass es wichtig ist, zum Beispiel eine Zeit für das Säen – und eine Zeit für die Ernte zu haben.

@Alle Rechte für den Text bei Anja Mays (sowie Quellenangabe, redaktionell gekürzt)

 

Anja Mays, Körper- /MassageTherapeutin und Schamanin, Mitglied im Tuukkaq-Kreis
(3-Jahresprogramm des indigenen grönländischen Schamanen Angaangaq Angakkorsuaq)

Der Text wurde am 20.01.2020 im Nachrichtenblatt der VG Alzey-Land abgedruckt,

Download des Artikels:

Artikel_NachrichtenblattAZ-Land_300120

 

Quellen

Angakkorsuaq, Angaangaq & Babel, A. (2014).
Schamanische Weisheit. Für ein glückliches Leben. 21 kleine Zeremonien für den Alltag.
Der Alltagsschamane

Bulang, Esther (2019). Psychotherapeutin der ASP und Fachärztin für Augenheilkunde sowie für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

*Der vollständige Aufsatz „Spiritualität – Schamanismus – Psychotherapie“ findet sich hier:

2476-3815-1-PB Spiritualität Schamanismus Psychotherapie

 

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